Schwerpunkt Japan: Rintaro: Metropolis (2001)

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Rintaro: Metropolis (2001)

Japan 2001

Regie: Rintaro

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Rintaro: Metropolis (2001)
Kritik von Ekkehard Knörer

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zum Asien-Schwerpunkt

Die Legende will es, dass Osamu Tezuka, der größte aller japanischen Manga-Autoren, nur das Plakat von Fritz Langs Metropolis kannte, als er sich daran machte, aus diesen begrenzten Vorgaben nach Art der Stillen Post sein eigenes Metropolis zu erschaffen. Nach langen Jahren, in denen sich niemand an eine Anime-Fassung gewagt hat, kehrt Metropolis nun auf die Leinwand zurück, das Buch stammt von keinem Geringeren als dem Akira-Schöpfer Katsuhiro Otomo, Regie führte Rintaro, der auch mehrfach (etwa für Astro Boy) mit Tezuka zusammengearbeitet hatte.

Die Story ist, wie nicht anders zu erwarten, fremd und vertraut zugleich. Metropolis ist eine Stadt der Zukunft, in der sich ein faschistoider Finsterling, der Duke Red, an die Macht schmuggeln will. Unterstützt wird er von einer Art Gestapo, den Marduks, die insbesondere für die Überwachung der Roboter zuständig sind und deren Aufenthalt in Verbotszonen unterbinden sollen. Vom Vorbild übernommen ist die räumliche Hierarchie, Metropolis verteilt sich auf mehrere Ebenen (hier sind es vier), die Unterwelt, in der ein Aufstand der Arbeiter droht, ist zugleich das Vergnügungsviertel, das in Langs Metropolis nach dem Tokioter Viertel Yoshiwara benannt war. Komplizierend kommt zu dieser politischen Auseinandersetzung die von Tezuka immer wieder an der Figur der Roboter thematisierte Frage des Rassismus.

Auch die vom Wissenschaftler als Mad Scientist (mit Namen Dr. Laughton) erschaffene Frau gibt es hier (in Gestalt des Mädchens Tima), Gut und Böse verteilen sich jedoch nicht zwillingshaft, die Gefährlichkeit erweist sich vor allem über Timas Funktionalisierung zur Machtsteigerung. Metropolis ist dabei, auch narrativ, zwischen zwei Pole gespannt: eine pikareske Geschichte um den aus Tokio mit dem Auftrag, Dr. Laughton einzufangen, angereisten Detektiv Shunsaku-Ban und seinen Neffen Ken-Ichi, der sich in Tima verliebt und so die Verbindung zum Weltherrschafts- und Weltuntergangs-Szenario herstellt, das den anderen Pol des Films ausmacht. Dass beides sich nicht zusammenfügen will, weder in der Figur von Ken-Ichi noch in der von Tima, die sich binnen kürzestem von einem verloren-ängstlichen Androiden in ein übermächtiges Monster zu verwandeln hat, ist das größte Problem des Films. Das Gutmütige, das Tezukas Geschichten stets besitzen, kippt recht übergangslos in einen Mahlstrom der Apokalypse, der stark an Otomos Akira erinnert. Der Plot, der auch sonst ein paar zu viele Science-Fiction-Klischees unter einen Hut bringen will, kommt da nicht mehr hinterher, streckenweise ist Metropolis einfach ein arges Durcheinander.

Leider gibt es einen weiteren Riss in diesem Film. Ungeheure Sorgfalt (und Computerleistung) hat man in die Produktion der Hintergründe gesteckt, die Animation ist atemberaubend, auch einfallsreich, man kann sich im optischen Stadt-Universum, das hier geschaffen wurde, immer wieder lustvoll verlieren (was nichts daran ändert, dass Hayao Miyazaki (Spirited Away, Prinzessin Mononoke) seine Ideen mit einem Bruchteil des visuellen Aufwands umzusetzen versteht). Mit dem ausgefeilten Hintergrund aber kontrastieren die traditionell kulleräugigen, extrem schematischen Anime-Gesichter in diesem Fall einfach zu stark. Aufs Darstellungsherkommen lässt sich hier nicht gut hinausreden, denn es prallen unvermittelt zwei Illusionswelten aufeinander, ohne miteinander zu verschmelzen, ja, sogar so, dass man über den ständigen Aufprall nie recht hinwegkommt. Umgekehrt geht es übrigens mit dem Score: ganz wider Erwarten erweist sich der orchestrale Dixieland-Jazz von Toshiyuki Honda als wunderbarer Kontrapunkt zu den futuristischen Bildern.

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