11/29/2004

Zum Film und zu dessen Kritik

Bei telepolis neu: "Jon Turteltaubs "Vermächtnis der Tempelritter" und die verschwörerische Filmtheorie". Anlass des Textes von Stefan Höltgen ist es, eine Filmkritik zur neuen Bruckheimer-Produktion zu schreiben. Darüber aber geht er hinaus, indem er darin eine komplexe Reflexion zum Thema "Filmkritik" einwebt. Die Betrachtung des Films bleibt davon unbelastet: Er schiebt sich klar durch den Text hindurch vor das innere Auge des Lesers. Dieser kann sich nun sein Urteil selber bilden.

Aber wie gesagt denkt die Kritik zudem über ihre eigene Textsorte nach:

Filme erzählen nicht nur die Geschichten ihrer Figuren - sie erzählen immer auch von sich selbst, ihrer Herkunft und ihrer möglichen Bedeutung. Diese "zweite Erzählung" zu lesen, ist die Aufgabe des Filmkritikers. Im Gegensatz zum "Filmkritiker alter Schule" reicht es ihm nicht mehr, einen Film nur zu "bewerten", indem er ihn auf die Qualität seiner ästhetischen Kriterien reduziert. Denn viel zu verschieden sind Meinungen und Geschmäcker, als dass hier objektiv Konsens erzeugt werden könnte. Ein "gut" oder "schlecht" findet sich allein noch im Auge des einzelnen Betrachters. Diese Erkenntnis zu Grunde legend, bekommt die Filmkritik die Chance, den Film als ein Kommunikationsangebot aufzufassen.

Die Kritik ist offen als Angebot formuliert, darum auch bedarf sie keines Urteils über den Film. Dieses bildet sich erst in der Ausseinandersetzung des Lesers mit dem Text. Hier ist nichts abgehakt und weggeschlossen, sondern hier kann ein Dialog beginnen.

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Gern würde ich in der Diktion des Textes bleiben und meine Empfehlung, ihn zu lesen und zu reflektieren, anhand seiner selbst geben. Vielleicht gelingt es, wenn ich ihn nehme als ein Zeichen, dessen Deutung an dieser Stelle an den Leser weiter gereicht werden soll.

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