Andrew
Adamson, Victoria Jenson: Shrek (USA 2001)
Kritik von Ekkehard
Knörer
Lustvoller Synkretismus ist das Prinzip von Shrek. Munter
hineingerührt in die Geschichte werden alle Märchen, derer man
beim Verfassen des Drehbuchs habhaft werden konnte. Das Arsenal der Figuren
umfasst den bösen Rotkäppchenwolf, Schneewittchen und die sieben
Zwerge ebenso wie Pinocchio.
Rintaro: Metropolis (Japan
2001)
Kritik von Ekkehard
Knörer
Ungeheure Sorgfalt (und Computerleistung) hat man in die Produktion
der Hintergründe gesteckt, die Animation ist atemberaubend, auch
einfallsreich, man kann sich im optischen Stadt-Universum, das hier geschaffen
wurde, immer wieder lustvoll verlieren.
Hayao Miyazaki: Spirited
Away (Japan 2001)
Kritik von Ekkehard
Knörer
Die Welt von Spirited Away ist dabei jedoch nur auf den ersten
Blick die Ausgeburt reiner Fantasie. In seiner sehr bewussten Verbindung
von uralten animistischen Vorstellungen, dem Themenpark aus der Edo-Zeit,
in der Japan sich gänzlich vom Westen abgeschottet hatte, westlichen
Elementen wie der Hexe Yubaaba oder der Anspielung auf die seit nun zehn
Jahren anhaltende ökonomische Misere ist der Kosmos von Spirited
Away immer auch die Allegorie des heutigen Japan.
Walt Disneys Fantasie (USA
1940)
Kritik von Ekkehard
Knörer
Ohne Zweifel eindrucksvoll sind die Ausgeburten finsterer Fantasie
des ersten Teils, zwischen Hieronymus Bosch und Matotti, dazu riesige nackte
Brüste in einem Disney-Film. Noch erstaunlicher, dass man sich auch
auf das sentimentale Pathos von Schuberts "Ave Maria" eingelassen hat, mit
stillen, zur Abstraktion strebenden Bildern einer Lichtprozession, einem
menschenleeren Wald als Ende des ganzen Films.
Winsor McCay: Animation
Legend
Kritik von Ekkehard
Knörer
Und man stelle sich nur mal, träumend, vor, die Geschichte des
Zeichentricks wäre nicht in so starkem Maße zur Geschichte von
Walt Disney geworden, sondern hätte sich von Winsor McCay inspirieren
lassen. Das ist nicht passiert und man kann es unendlich bedauern. Hier aber
ist ein unermesslicher Schatz. |