5/24/2004

Deutscher Film: Zukunftsmusik

Deutschsprachige Filmprojekte, von verschiedensten Gremien in verschiedensten Stadien gefördert:

Maria Speth (In den Tag hinein) dreht mit "Madonnen" ihren zweiten Film. Er erzählt die Geschichte einer 28 Jahre alten Mutter, die mit ihrer Tochter im offenen Strafvollzug lebt. An der Kamera wieder Schanelec-Kameramann Reinhold Vorschneider.

"Barfuss" heißt der Film, bei dem Til Schweiger nach Der Eisbär ein zweites Mal sein Glück als Regisseur versuchen will. Er spielt dabei neben Johanna Wokalek und Steffen Wink eine der Hauptrollen. Auch am Drehbuch hat Schweiger mitgeschrieben, sein Coautor ist Jann Preuss. Erzählt wird die Geschichte der selbstmordgefährdeten Leila, die auf der Flucht aus der Psychiatrie Nick kennenlernt. Das ganze ist kein Drama, sondern eine romantische Komödie.

Almut Gettos (Fickende Fische) neuer Film soll den Titel "MS Constanze" tragen und von einer Binnenschifferfamilie erzählen.

Nachdem Thomas Arslans (Der schöne Tag) letztes Spielfilmprojekt - vorläufig jedenfalls - an den deutschen Fördergremien gescheitert war, erhält er jetzt finanzielle Unterstützung für einen unter dem Titel "Aus der Ferne" geplanten Dokumentarfilm, für den sich Arslan auf eine Reise durch die Türkei begeben wird.

Neue Projekte von Angela Schanelec (Mein langsames Leben, Marseille). Zum einen plant sie eine Verfilmung von Anton Tschechows "Die Möwe"; zum anderen hat ein Drehbuchprojekt mit dem Titel "Nachmittag" gerade Fördergelder erhalten. Dessen Inhalt klingt zwar, etwas unspezifisch, durchaus nach Tschechow, nicht aber nach der "Möwe": Ein junger Mann verliert die Frau, die er liebt, an den Geliebten seiner Mutter. Als er sie nicht zurückgewinnen kann, bringt er sich um.

In diesem Sommer dreht Christian Petzold (Die innere Sicherheit, Wolfsburg) mit "Gespenster" seinen ersten "richtigen" Kinofilm seit "Die innere Sicherheit" - "Wolfsburg" war ja fürs Fernsehen entstanden und erhielt erst nachträglich eine Kinoauswertung (und nur dadurch war die Nominierung zum deutschen Filmpreis möglich. Um die Chancen des Films nicht zu beeinträchtigen, hat kürzlich im übrigen Arte auf die bereits angekündigte Ausstrahlung verzichtet.) Ein weiteres Projekt Petzolds mit dem Arbeitstitel "Yella" hat bereits eine Drehbuchförderung erhalten.

Sein Langfilmdebüt gibt der dffb-Absolvent Ed Herzog. Der Film trägt den etwas merkwürdigen Titel "Lively up to Yourself", erzählt von der unheilbar an Krebs erkrankten Helen, die in die weite Welt hinausgerät und dort viel über das Leben lernt und den Tod. In der Hauptrolle Heike Makatsch.

Eine Drehbuchförderung erhält Sylke Enders - mit Kroko derzeit noch im Kino vertreten - für ihr Projekt "Mondkalb". Die Geschichte: Alex wird aus der Haft entlassen, zieht sich zurück, lernt einen Mann mit einem Kind kennen und muss sich nun doch wieder ins Leben hinauswagen.

Der zweite Langfilm von Ulrich Köhler, der mit seinem Debüt Bungalow nicht nur in Deutschland Furore gemacht hat, wird den schönen Titel "Montag kommen die Fenster" tragen. Die Inhaltszusammenfassung liest sich schon mal gut: Nina will wegfahren; Jana will einen Hund; Marten legt Fliesen; Montag kommen die Fenster.

Das erfolgreiche Gespann Helmut Dietl (Regie, Buch) und Patrick Süskind(Buch) tut sich wieder zusammen, für eine laut Dietl "märchenhaft melodramatisch-romantische Komödie" mit dem Titel "Vom Suchen und Finden der Liebe". Erzählt wird die Liebesgeschichte des Komponisten Mimi Nachtigall (Moritz Bleibtreu) und der Sängerin Venus Morgenstern (Alexandra Maria Lara). Mimi bringt sich um und Venus will ihn aus dem Reich der Toten zurückholen. Auch mit dabei: Uwe Ochsenknecht, Anke Engelke, Heino Ferch und Harald Schmidt. Gedreht wird noch bis Juli, und zwar in Berlin, München und Griechenland.

Christoph Hochhäusler, für sein Debüt Milchwald viel gelobt, bekommt Drehbuchfördergelder für ein Projekt, das den Titel "Lichtjahre" trägt. "Wir erwarten ein gesellschaftskritisches, thrillerförmiges heißes Eisen", sagt die Produktionsfirma.

Der nächste Film von Hans-Christian Schmid (Crazy, Lichter) - oder der übernächste? es war auch einmal von einer Neuverfilmung von Otfried Preußlers "Krabat" die Rede - wird "Requiem" heißen. Von der deutsch-polnischen Grenze wird Schmid dafür wieder in seine süddeutsche Heimat zurückkehren. Hier die Inhaltsbeschreibung: Süddeutschland in den 70iger Jahren. Eine junge Studentin, die sich gerade von ihrer streng katholischen Familie abnabelt, hat das Gefühl, von Dämonen besessen zu sein.

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