6/25/2004

NZZ: Sayles, Ratanaruang

Ach, Schweiz, du hast es mal wieder besser! Den Besprechungen der NZZ ist zu entnehmen, dass dort heute sowohl der neue Film von John Sayles (wir vermissen hierzulande damit schon die letzten beiden...) "Casa de los Babys" als auch Pen-Ek Ratanaruangs "Last Life in the Universe" (siehe auch unsere Liste unsichtbarer Filme) anlaufen. Über den Sayles schreibt Thomas Binotto etwas zwiegespalten:

Es wirkt, als ob sich Sayles selbst in der von ihm entworfenen Erzähllandschaft nicht immer zurechtfände: Vieles bleibt zusammenhanglos, manches lässt unberührt, und einiges streift gar das Klischee. «Casa de los babys» ist ein sehenswerter und thematisch sogar aussergewöhnlicher Film, gemessen an John Sayles' besten Werken jedoch nur Durchschnitt.

Und Andreas Maurer ziemlich hymnisch über den thailändischen Film (wobei anzumerken ist, dass Ratanaruang mit Apichatpong Weerasethakul schlicht gar nichts gemeinsam hat, sondern aus der jungen Schule thailändischer Regisseure stammt, die viel Werbung gemacht haben und den Überschwang ihres handwerklichen Könnens nun ins Kino bringen. Oft wenig subtil, aber doch überwältigend):

Ausserhalb von Bangkok, am Meer, fernab jeder Neon-Ästhetik, betreten wir Nois Zuhause, eine heruntergekommene Villa Kunterbunt. Einen der schönsten Filmräume der letzten Jahre: Hier erfinden die beiden Schauspieler für die Trauer eine Sprache - ohne Worte. Es fallen nur Brocken von Pidgin-Englisch («You masturbate a lot?»), und im Hintergrund leiert eine Kassette Japanisch- Vokabeln herunter, weil Noi in Kürze auswandern wird.

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