Höhepunkte:
"Chicken
Run" (2000, SWR 13.15) ist nicht das beste Werk des
"Wallace&Gromit"-Erfinders Nick Park, aber sehenswert allemal.
Dies schrieb unsere Kritikerin Stefanie
Diekmann: "Hühner sind dämlich. Und gefrässig. Sie sind
unförmig, unattraktiv und streitsüchtig. Sie sind
hysterisch. Laut. Hirnlos. Und, weil hirnlos, unter allen Nutztieren
wahrscheinlich das langweiligste. Man kann nicht sagen, dass der Film
Chicken Run dergleichen Vorurteile revidiert, jedenfalls nicht für
das Gros des Federviehs, die kreischende, spreizfüssige Masse,
die zwar unbedingt rettungsbedürftig erscheint, aber nicht unbedingt
gerettet werden will."
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Ich
werde den Verdacht nicht los, dass Phillip Noyce, der sich neuerdings
auf eher künstlerisch wertvolles Schaffen besonnen hat
("Der stille Amerikaner",
"Rabbit Proof Fence"), als Genre-Regisseur doch einen Tick besser
war. Was er jedenfalls aus Tom Clancys reaktionären Thrillern gemacht
hat, das hat den Autor regelmäßig zur Weißglut getrieben
- fraglos eine gute Sache - und war zugleich so brillant inszeniert,
dass der Erfolg Noyce dann auch recht gab. Hier "Das Kartell" (1994,
PRO 7 20.15).
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"Zug
des Lebens" (1998, HR 23.30) ging im Umfeld von Roberto Benignis
"Das Leben ist schön"
etwas unter; zur DVD-Veröffentlichung
schrieb Thomas Groh: "Mit etwas Distanz
zu den zuweilen recht aufgeregten Debatten quer durch die Feuilletons erweist
sich Zug des Lebens als erstaunlich leichtfüßige, nie
aber banalisierende 'Dramödie', die sich, im Gegensatz zu Benignis
ungleich weniger reflektiertem Werk, der Darstellung von Shoah und industrieller
Menschenvernichtung durch die geschickte Ausblendung dieses Aspekts mittels
der Bedingungen der Narration entzieht: Die Nazis, die Barbarei, Auschwitz
erscheinen als dunkle Bedrohung am Horizont, sind aber selten bis nie
gegenwärtig."
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Das Nachtprogramm voller sehenswerter bis großartiger
Filme, nur kurz zusammengefasst:
Steven Spielbergs Debüt "Sugarland Express" (1974, RTL
0.30) zeigt einen Mann und eine Frau auf der Flucht.
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"Karriere Girls" (1997, ARD 1.20) ist ein Film von Mike
Leigh, mit der jüngst allzu jung verstorbenen Katrin Cartlidge in
einer der Hauptrollen.
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"Zwei
oder drei Dinge, die ich von ihr weiß" (1967, ZDF 1.35) ist ein
Film aus der "zweiten Phase" Jean-Luc Godards, in der die politischen
die spielerischen Aspekte seiner Filme zu überschatten begannen.
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Einen Blick wert oder mehr:
Nichts Halbes und nichts Ganzes, sondern ein rasanter Kessel Buntes
ist "Das gibt's nie wieder" (1974, 10.55 3sat). Hier sind Ausschnitte
aus zig MGM-Musicals versammelt und entsprechend auch alles Stars, von
Gene Kelly bis Fred Astaire, von Liza Minelly bis Ginger Rogers.
Nachdem er im Unfrieden von Disney geschieden war, drehte der
Zeichentrick-Regisseur Don Bluth "Mrs Brisby und das Geheimnis von
Nimh" (1982, SRTL 11.15).
"Ich
liebe Dick" (1999, Vox 14.25) schreibt kurzerhand die Geschichte um.
Ein Klassenbesuch im Weißen Haus (unter den Schülerinnen: Kirsten
Dunst) sorgt für Nixons Sturz. und wir erfahren endlich, wer
die von den Washington-Post-Reportern bis heute nicht preisgegebene
mysteriöse Quelle "Deep Throat" in Wirklichkeit war.
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Nicht unwitzig ist Harold Ramis' Mafia-Komödie "Reine
Nervensache" (1999, RTL 20.15), in der Robert De Niro wohl das
schlimmste Weichei ist, das je seinen Lebensunterhalt mit Schutzgelderpressung
verdient hat. Lisa Kudrow von "Friends" ist mit dabei und Billy Crystal.
Umwerfend ist es im übrigen auch wieder nicht.
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Ein
schlechter Scherz und offenbar Geschmackssache ist "Three Kings" (1999,
RTL 22.20) von David O. Russell - und daran ändert auch das exquisit
besetzte Grüppchen von George Clooney, Mark Wahlberg, Ice Cube und
Spike Jonze, das Saddam Husseins Schatz sucht, wenig. Unsere ungnädige
Kritik eines viel gelobten
Films: "Die bedrohliche Nähe, in der anarchischer Humor und
bloße Infantilität zueinander liegen, wird beinahe Szene
für Szene deutlich - und zwar so, dass eindeutig letztere den Sieg
davonträgt. Zwar ist Russell bemüht, alles, was an Schlagzeilen
vom Golf-Krieg noch in Erinnerung ist, in seinen Film hineinzurühren
- nicht zuletzt die Reflexion auf die Berichterstattung selbst. Nur gelingt
es ihm zumeist, das niedrigst mögliche Niveau ausfindig zu machen
(zum Thema Berichterstattung etwa: nichts als Bumsgeschichten) und damit
alles aufs dümmste Klischee seiner selbst zu reduzieren."
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