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Service: Film im Fernsehen: 20.5.2004
Annotiert von Ekkehard Knörer

 

DO
13.5.
FR
14.5.
SA
15.5.
SO
16.5.
MO
17.5.
DI
18.5.

Höhepunkte:

[Image]Lassen Sie sich vom Titel nicht täuschen: "Das Geheimnis des Seehund-Babys" (1994, SAT.1 7.10) ist keineswegs so läppisch, wie es auf deutsch klingt (Originaltitel: "The Secret of Roan Inish"), sondern ein exzellenter Film von John Sayles ("Lone Star", "Men with Guns"). Mit einer zehnjährigen Protagonistin und einer märchenhaften Geschichte, aber keineswegs ein Film nur für Kinder. An sehr ungewohntem Ort, nämlich in Irland, aber der ist, wie stets bei Sayles, mit einem Auge fürs lokale Detail eingefangen.

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In Farbe und mit Ton - das elffach oscargekrönte Remake von Fred Niblos Stummfilmklassiker von 1925. Bei der neuen Version von "Ben Hur" (1959, NDR 11.30), in der Charlton Heston seine wohl größte Rolle hat, führte William Wyler Regie und obwohl der Originaluntertitel "A Tale of the Christ" lautet, geht es bekanntlich in erster Linie doch um ein Wagenrennen.

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(Wiederholung vom 2.5.) Immer noch eher eine Entdeckung als wirklich ein Klassiker ist Julien Duviviers Gangsterfilm "Pépé le Moko" (1937, Arte 15.15), mit Jean Gabin in der Hauptrolle. Der eigentliche Hauptdarsteller ist allerdings die Kasbah von Algier mit ihren verwinkelten Gassen, in denen der Gangster Pépé Schutz und Unterschlupf findet. Einer der Höhepunkte des poetischen Realismus, überaus spannend, Gabin ist überragend.

[Image]Ein Feiertag für alle Fans blendend in Szene gesetzter Kommunikations- und Liebesdesaster: Arte zeigt Michelangelo Antontionis "Die mit der Liebe spielen" (1969, 20.15), der im Original "L'avventura" heißt.

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[Image]Das beste an Don Siegels Film "Die schwarze Windmühle" (1974, BR 21.35) ist vielleicht die großartige Musik von Roy Budd, aber auch wenn der Actionthriller mit Michael Caine nicht zu Siegels großen Meisterleistungen zählt: Siegel, der aus miserablem Material noch Sehenswertes zu machen verstand, verwandelte auch mittelmäßige Bücher in außergewöhnliche Filme.

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Der Film war ein Skandal, aber kein Erfolg: Helmut Kohl war gar nicht damit einverstanden, dass er in Philip Grönings "Die Terroristen" (1992, XXP 22.20) sterben sollte und wollte die Fernseh-Ausstrahlung verhindern lassen. Er wurde trotz des Widerstands von oben gesendet, die Kritiken waren exzellent, aber von Philip Gröning, der als großes Talent gehandelt wurde, folgte erst im Jahr 2000 der nächste Film: "L'amour, l'argent, l'amour".

[Image]"Desperado" (1995, SAT.1 22.45) war die Fortsetzung von Robert Rodriguez' Sensationserfolg "El Mariachi". Mit Antonio Banderas, Salma Hayek und Steve Buscemi (neben "Con Air" sein zweiter Auftritt am heutigen Abend) glänzend besetzt und nur ein Schritt für Rodriguez ("Spy Kids") auf dem Weg zum Spezialisten für erfolgreiches Genre-Entertainment.

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Spät genug kommt der vielleicht schönste Film des Tages: Edward Yangs "Yi Yi" (2000, China/Japan 23.55), das Meisterwerk des taiwanesischen Regisseure. Hier ein Auszug aus unserer Kritik: "Yi-Yi übt, das ist vielleicht das Schönste an dem Film, die Tugend der Zurückhaltung: in aller Regel filmt er seine Figuren aus gehöriger Distanz. In Momenten großer Bewegtheit entfernt sich sich die Kamera, statt sich brutal anzunähern. Immer wieder legt Yang Fensterscheiben zwischen die Figuren und den Blick des Betrachters, Fensterscheiben, in denen sich Lichter spiegeln, die Lichter von Taipeh, der Großstadt, in die seine Personen oftmals eingetragen werden wie in ein Landschaftsbild, in dem sie nicht wichtig sind."

Schön, dass Mike Leighs exzellenter "Topsy-Turvy - Auf den Kopf gestellt" (1999, MDR 0.30) durch die Dritten tingelt, denn er ist das wohl ungewöhnlichste Werk im Schaffen des britischen Sozialfilmers (Meisterwerk: "Naked"). Es reißt ihn hier ganz aus den vertrauten Kontexten, hinein in einen Kostümfilm, der das Operntexter/komponisten-Erfolgsduo Gilbert & Sullivan bei den größen Triumphen und Auseinandersetzungen zeigt. Unvergesslich dabei Timothy Spall mit einem Auftritt in der Oper "The Mikado". In Deutschland kam der Film nie in die Kinos, vermutlich weil hier keiner Gilbert & Sullivan kennt. Sie sind übrigens eine Entdeckung wert - vieles in der Musik von Monty Python - man denke an den "Accountancy Song" - erinnert frappierend an die großen Vorbilder.

Einen Blick wert oder mehr:

Zwischen Konfektion, Kitsch, Kunsthandwerk und kleinen Meisterwerken bewegt sich der französische Regisseur Patrice Leconte - und gelangt mit den meisten seiner Filme so auch in unsere Kinos. Die Komödie "Alle meine Väter" (1998, VOX 12.15) hat zwar eine Menge Stars aufzuweisen, von Vanessa Paradis bis zu den Legenden Alain Delon und Jean-Paul Belmondo, zu den Höhepunkten in Lecontes Karriere gehört der Film aber nicht.

Nicolas Roeg begann als Kameramann, wurde berühmt und führte seit den 70er Jahren bei einigen aufregenden, zwischen Genie und nervtötendem Manierismus hin- und herschleudernden Filmen ("Wenn die Gondeln Trauer tragen", "Track 29", "Eureka") Regie. "Hexen hexen" (1990, SAT.1 12.45) ist eher eine Auftragsarbeit Roegs, der schon lange keine vernünftigen Stoffe mehr finanziert bekommt. Nach Roald Dahl und durchaus vergnüglich. Mehr aber nicht.

[Image]Drew Barrymore gehört der Anfang des Films, aber nicht mehr, denn hast du nicht gesehen, ist sie auch schon tot. "Scream" (1996, PRO 7 22.00) sollte eine Serie weitaus minder gelungener Meta-Horrorfilme und Horrorfilmparodien nach sich ziehen. Das Original aber, dessen Originalität gerade in der ständigen expliziten Bezugnahme der Figuren auf Genre-Vorbilder bestand, überzeugt durchaus, und zwar im Ernst genauso wie im Scherz.

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[Image]Schon klar, dass Produzent Jerry Bruckheimer und Ex-Werbefilmer Simon West nicht für gehobene Filmkunst stehen, aber in seinem Genre, dem Flugzeugthriller, macht "Con Air" (1997, RTL 22.10) und hat mit Nicolas Cage, John Cusack, John Malkovich und gar Steve Buscemi eine durchaus ungewöhnliche Besetzung zu bieten.

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