6/3/2004

taz: oral/digital

Ute Hermanns interviewt Eliane Caffé, Regisseurin des Films "Geschichten aus Javé" (filmz):

Von einem Staudammbau in der brasilianischen Provinz erzählt der Spielfilm "Geschichten aus Javé". Ein Gespräch mit der Regisseurin Eliane Caffé über Lautmalereien und den Übergang von mündlicher zu filmischer Überlieferung

taz: Frau Caffé, wie kamen Sie dazu, einen Film über den Ort Javé zu drehen?

Eliane Caffé: Wir wollten nachzeichnen, wie die orale Kultur in eine Schriftkultur übergeht. Als wir am Drehbuch saßen, stellte sich die Frage, was ein Dorf dazu bringen könnte, seine Geschichte aufzuschreiben, obwohl eine orale Erzähltradition vorherrscht. Wir suchten nach einem plausiblen Grund. Ein Staudammbau wäre ein so heftiger Schicksalsschlag, dass er die Bewohner dazu bringen könnte. Denn nur mit einer geschriebenen, wissenschaftlich belegten Geschichte könnte das Dorf unter Denkmalschutz gestellt werden. Das böte die Möglichkeit, das Dorf zu retten.

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