29.5.05

The Brown Bunny - US-DVD im August

Vincent Gallos vielgescholtener, heißgeliebter The Brown Bunny hat nun einen Termin für eine Veröffentlichung in den USA auf DVD. Laut DavisDVD ist der Film für Mitte August angesetzt. Ob sich die zwar zensierte, aber sehr gut ausgestattete DVD aus Japan damit erübrigt, steht abzuwarten.

Währenddessen hat Gallo von unerwarteter Seite Rückendeckung erhalten. Jean-Luc Godard äußerte sich denkbar positiv über Gallos kontrovers diskutiertes Werk:

Godard's enduring passion in American cinema is for John Cassavetes, and for a few experimenters and avant-gardists, but the old underground is dead, he says. 'These days, advertising does all that, and technically a lot better.' There is, however, one recent American film which Godard really admires " as good, he says, as the great French ethnographic film- maker Jean Rouch in his day. It's Vincent Gallo's The Brown Bunny. Am I hearing this right? Jean-Luc Godard likes The Brown Bunny? The universally reviled vanity project that was practically laughed off screen in Cannes two years ago? 'Ah oui. Everyone hated it, it was magnifique. So what if it's narcissistic? So much the better if a narcissist makes a good film.'

Quelle

24.5.05

DVD: Schloss des Grauens (Antonio Margheriti, Italien 1963)

Schloss des Grauens (La Vergine di Norimberga, Italien 1963)
Regie: Antonio Margheriti
Anbieter: Koch Media
Darsteller: Rossana Podestà, Georges Rivière, Christopher Lee,
Jim Dolen, Anny Degli Uberti, Luigi Severini,u.a.


Merkwürdige Geschehnisse auf einem alten Schloss bringen Mary Garson, die Angetraute des frischen Schlossbesitzers, um den Schlaf: Nachts ziehen unheimliche Gestalten durch die niederen Folterkammern, Todesfälle häufen sich. Ein unheimlicher, schweigsamer Diener mit vernarbtem Gesicht scheint mehr zu wissen, doch ist ihm nichts zu entlocken. Auch ihr Gatte verhält sich zunehmend sonderbarer. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis auf die Spur, dessen Lösung weniger im Unheimlichen, sondern vielmehr in der Geschichte des 20. Jahrhunderts begraben liegt...

Schloss des Grauensist ein ziemlich seltsam konstruierter Film und ein etwas merkwürdig geratener Versuch, den frühen Gothic-Grusel des Italohorrorfilms in eine der Produktion zeitgenössischen Umgebung zu hieven. Die bestenfalls abenteuerlich zusammengestöpselte Geschichte, die sich aus Themen und Motiven des Gruselfilms und wilder Pulp-Comics gleichermaßen speist, trägt dabei zum grundsätzlich äußerst windschiefen Gesamtbild bei. Zwar beginnt der Film noch sehr stimmungsvoll und atmosphärisch gediegen, doch driftet er im weiteren Verlauf zusehends in ein seltsam wirres Gebräu ab. Da Margheriti, im Gegensatz zum offensichtlichen Vorbild Bava, auch formal nicht unbedingt sonderlich einfallsreich ist, bekommt man hier auch keine optische Grandezza präsentiert, sondern ein handwerklich recht bieder ausfallendes Werk, das zur Kompensation seiner inszenatorischen Leere gruselige Momente vor allem durch einen hektisch ins Geschehen reinplärrenden Score zu bewerkstelligen versucht. Und dennoch, bei aller Unbeholfenheit und sich zusehends einstellender narrativer Beknacktheit: Der Film macht über weite Strecken unverhohlen Spaß! Und dass er noch zum größten Schmarren ein ernstes Gesicht macht adelt ihn durchaus. Vor allem das „Geheimnis“ hinter dem Geschehen ist hanebüchenem Blödsinn eigentlich kaum zu übertreffen und man hätte, zumindest seinerzeit, mit Fug und Recht am Verstand der Macher zweifeln dürfen. Mit heutiger Distanz nimmt sich solch unbekümmertes Delirieren hingegen recht amüsant aus.

Image Hosted by ImageShack.usDie DVD, die den Film ungeschnitten bringt, ist dabei auch ein interessantes Dokument der deutschen Befindlichkeitsgeschichte: Da zur Erklärung des unheimlichen Treibens auch tief in Opas Mottenkiste - jene mit den Totenkopfabzeichen drin - gegriffen wird, wurde Schloss des Grauens seinerzeit für die deutsche Auswertung brutal zerstückelt und verfälscht synchronisiert. Um dem deutschen Publikum wenigstens im Kino ein paar vergnügliche Stunden jenseits historisch bedingter Trübsal zu gestatten, wurden die mannigfaltigen Bezüge zu Nazi-Deutschland – getreu nach Basil Fawltys Parole: „Don’t! Mention! The War!“ - kurzerhand vom Film hinfort seziert. In der nun vorliegenden Edition sind die Szenen wieder im Originalton und untertitelt re-integriert: Das teils ziemliche hektische Hin und Her auf der Tonspur zum Ende hin verdeutlicht das Ausmaß dieser Eingriffe – de facto kam damals ein ruinöser Film ins Kino.

Auch ansonsten ist die DVD rundum sehr gelungen. Wie auch die anderen Koch-Titel der jüngsten Veröffentlichungswelle kommt auch dieser im Schuber mit Digipack und kleinem Beiheft. Eine schöne, neue Gestaltungspolitik, die den Titeln eine distinktive Wertigkeit verleiht und von Koch hoffentlich auch weiterhin verfolgt wird. Auch an Bild und Ton gibt es nichts auszusetzen: Trotz des bereits etwas gesetzten Alters wurden hier noch gute Ergebnisse erzielt, die dem Vernehmen nach sogar besser ausfallen als die der US-Veröffentlichung. Die Zusatzmaterialien fallen schmal, aber solide aus: Eine nette Postergalerie zeigt schönes Artwork (schade, dass es davon keines auf das Cover der Edition geschafft hat), außerdem gibt’s internationale Trailer, die man aber besser erst nach der Filmsichtung ansehen sollte.

DVD auf Amazon kaufen:


Weiterführende Links: imdb ~ mrqe ~ Antonio Margheriti

Technische Details:
  • Laufzeit: 90 Min.
  • Ton: Deutsch/Italienisch (Dolby Digital 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildformat: 1.85:1
  • Zusatzmaterial: Kinotrailer


  • 22.5.05

    DVD: Totentanz der Vampire (Peter Duffell, Großbritannien 1970)

    Totentanz der Vampire (The House that dripped Blood, UK 1970)
    Regie: Peter Duffell
    Anbieter: Koch Media
    Darsteller: John Bryans, John Bennett, John Malcolm,
    Denholm Elliott, Joanna Dunham, Robert Lang,
    Tom Adams,Peter Cushing, u.a.

    Nach den Todeskarten des Dr. Schreck legt Koch Media nun einen zweiten Anthology-Film der für das Episodenformat bekannten Amicus-Studios vor, in dem das teils vom Konkurrenten Hammer entliehene Ensemble erneut durch eine schönen Reigen kurzer Schauerstories getrieben wird. Als Bindeglied zwischen den Episoden und narrativer Überbau dient diesmal ein in bester britischer Tradition abgelegenes, angestaubtes Anwesen, dessen letzter Bewohner - sinnigerweise ein Schauspieler aus abgehalfterten Horrorfilmen - vor kurzem auf rätselhafte Weise verschwand. Schon bald erschließt sich dem ermittelnden Inspektor, dass das Gemäuer schon früher Schauplatz merkwürdiger Begebenheiten gewesen ist: So fand hier ein Schriftsteller zweitklassiger Gruselromane den Wahnsinn, nachdem ihm sein literarischer Bösewicht entgegen trat, ein pensionierter Immobilienmakler (Peter Cushing) verfiel den Reizen des nahen Wachsmuseums, ein Geschäftsmann (Christopher Lee) verbarrikadierte sich hier mit seiner unheimlichen Tochter und besagter Schauspieler machte hier ungewöhnliche Begegnungen mit den Schrecken, die aus seinen Filmen empor gestiegen sind.

    Die schaurig-schöne Eleganz aus Dr. Schreck vermisst man hier zwar etwas, doch ist auch Totentanz ein sehr solider Gruselfilm der alten Schule mit einigen, teils auch etwas wunderlichen Spitzen ins Schräge und Absonderliche. Hie und da überschreitet man sogar schon die Schwelle zur Genreparodie (v.a. in der letzten Episode) und eröffnet so bereits erste Ausblicke auf den postmodernen Trash-Horror späterer Jahre. Dennoch ist dies ein im Detail außerordentlich liebevoll und mit Sachkenntnis gestalteter Film. Dies lässt schon der Vorspann erahnen, in dem wie beiläufig auch eine Ausgabe von „Die dämonische Leinwand“, Lotte Eisners Standard-Theoriewerk zum phantastischen Kino der Weimarer Republik, auftaucht: Hier war offenkundig ein Liebhaber und Nostalgiker am Werk. In den folgenden Episoden wird der aufmerksame Kenner dann auch mit vielen schön gearbeiteten Variationen und unterschwelligen Anspielungen auf Motive und Themen des Gruselfilms und seiner historischen literarischen Vorläufer belohnt. Von daher sollte auch dieser Film, an dem sich sicher auch schon der Niedergang des klassischen Gruselkinos ablesen lässt, seinen Weg in das Herz eines Genrefreundes finden.

    Glücklicherweise hat Koch Media den Titel auch in einer sehr ansehnlichen Edition auf den Markt gebracht, die den Film im schönen Schuber und Digi-Pack präsentiert. Das i-Tüpfelchen wäre nun freilich eine nostalgische Covergestaltung mit Originalplakatmotiven gewesen, so reicht es leider nur zu einer an neumodische Mac-Ästhetik erinnernden Konzeption hin, die dem Wesen des Films nicht ganz gerecht wird. Da der Film aber, und dies ist ja die Hauptsache, in einer sehr ordentlichen Bild- und Tonqualität kommt und auch beide deutsche Synchronisationen vorliegen (der Film wurde für Kino und TV je gesondert synchronisiert), sollte dies jedoch die Freude über diese ansonsten sehr schöne Veröffentlichung kaum trüben. Freunde alter Werbematerialien kommen immerhin im beigefügten Beiblatt (mit Liner-Notes) ein klein wenig auf ihre Kosten.

    DVD auf Amazon kaufen:

    Weiterführende Links: imdb ~ mrqe

    Technische Details:
  • Laufzeit: 101 Min.
  • Ton: Deutsch/Englisch Dolby Digital 2.0
  • Untertitel: keine
  • Bildformat: 2.35:1
  • Zusatzmaterial: Audiokommentar des Regisseurs, Bildergalerie mit Werbematerialien, Deutsche Kino- und Video-Tonfassung

  • 18.5.05

    Johnnie To: A Moment of Romance 3 - remastered in Hongkong

    Vermutlich ist das nun kein Film von Johnnie To, nach dem man sich die Finger lecken müsste, aber immerhin: In den nächsten Tagen bringt der Hongkonger Anbieter Mei Ah eine remasterte Edition von Tos A Moment of Romance 3 aus dem Jahre 1996 auf den Markt.

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    Panorama: Neue Ozu-Titel, Tora-San

    Image Hosted by ImageShack.usDer Hongkonger Anbieter Panorama hat zwei seiner japanischen DVD-Reihen jüngst um weitere Beiträge erweitert: In der Ozu-Reihe ist seit wenigen Tagen Tokyo Story und Tokyo Twilight erhältlich. Die Tora-San-Reihe wurde mit dem 1975 entstandenen Kenta-San: The Intellect fortgesetzt, Regie hierbei wie immer (!) Yoji Yamada.

    Tora-San ist eine der populärsten und langlebigsten Serien der japanischen Kinogeschichte (1969-1996!) und schildert die vielfältigen Erlebnisse der Titelfigur, eines, wenn man so will, "kleinen Mannes von der Straße", der sich für die japanische Bevölkerung offenbar als ideale Identifikationsfigur erwies und so binnen kürzester Zeit in den Rang einer folkloristischen Figur gehoben wurde (im Videodrom-Onlinearchiv wird der (sehr vorsichtig unternommene) Vergleich mit der Position und Bedeutung Heinz Rühmanns hierzulande gewagt, nicht ohne Relativierungen allerdings). Kiyoshi Atsumi, der den Tora-San in allen 48 Filmen der Reihe gab, verstarb 1996 und mit ihm auch, so die Ansicht der meisten Japaner, Tora-San selbst. Zwar mag sich der Grund für die Popularität der Figur dem an westlichen Traditionen geschulten Auge nur sehr bedingt einstellen (und außerhalb Japans ist die Figur auch nahezu unbekannt), doch mag ein kurzer Abstecher in diesen hermetischen Kosmos zumindest dahingehend von Interesse sein, dass er einem die japanische Filmkultur um eine ganz entscheidende Facette näher bringt.

    Sale auf Play.com

    Der vor der britischen Küste auf Jersey beheimatete DVD-Seller play.com hat für zahlreiche Titel seine Preise gesenkt. DVDtimes.co.uk hat freundlicherweise eine komfortable Liste erstellt.

    17.5.05

    Early American Avant-Garde Cinema

    In den USA wurden jüngst die Arbeiten für ein filmhistorisch hochinteressantes Projekt beendet: Für die Box Unseen Cinema: Early American Avant-Garde Film wurden etwa 20 Stunden an Material zusammengestellt, das dann auf insgesamt 7 DVDs nach thematischer Sortierung kompiliert werden wird. Zahlreiche internationale Archive stellten für das Projekt Materialien aus ihrem Fundus zur Verfügung. Das Set soll in den USA noch in diesem Herbst erscheinen, eine europäische Veröffentlichung durch das British Film Institute ist für 2006 angekündigt.

    Mondo Macabro: Satanico Pandemonium

    Mondo Macabro, Fachlabel für das Absonderliche aus exotischen Gefilden, meldet eine neue Obskurität des Genrekinos vergangener Dekaden im Repertoire: Satanico Pandemonium ist eine mexikanische Produktion aus dem Jahre 1975, inszeniert von Gilberto Martinez Solares und offenbar ein wie üblich delirierendes Amalgam aus den seinerzeit populären Stoffen aus Satan- und Hexenjägerhorrorfilm und Nunploitation. Und eine gute Portion Obsession im Sinne von Ken Russel ist bei diesem Menü offenbar auch herauszuschmecken. Die Infosite des Labels klärt auf:

    "In the spirit of Ken Russel's The Devils this is one of the most subversive, violent and shocking films ever made about the religious life. With a stunning performance from the often naked Cecilia Pezet, the film inspired the Salma Hayek character in Tarantino script of From Dusk Til Dawn.

    Sister Maria (Pezet) is known in the convent for her good works and charity, but, in the secret depths of her sexual fantasies, she is tormented by visions of another world - a world where her forbidden passions are allowed to run free. In this world Satan is her master.

    As her acts of violence and blasphemy mount, Maria realizes that she has been chosen by the Devil to destroy the convent and lead her sister nuns into hell!"


    Wie bei Mondo Macabro üblich wurde auch hier offenbar wieder ein bestmöglicher Transfer erzielt. Zahlreiche Zusatzmaterialien unterstreichen die labelübliche Wertigkeit.

    16.5.05

    Bunuel / Godard / Melville - Collections in UK

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    In seinem Weblog weist Filmbrain auf die offenbar wundervolle Transferqualität dieser 3er-Godard-Kollektion aus Großbritannien hin. Enthalten sind die Filme Pierrot le Fou, Made in USA und Prenom Carmen (zeitgleich erschienen ähnliche Kollektionen mit Filmen von Bunuel und Melville, siehe Link).

    Francophile seien jedoch darauf hingewiesen, dass sich die englischen Untertitel nicht ausblenden lassen. Außerdem sind keine Zusatzmaterialien enthalten.

    Ein paar Eindrücke seien auch hier präsentiert:

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    Pierrot Le Fou

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    Made in USA

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    Made in USA

    1.5.05

    DVD: Django - unbarmherzig wie Sonne (Mario Lanfranchi, Italien 1968)

    Django - Unbarmherzig wie die Sonne (Sentenza di morte; Italien 1968)
    Regie: Mario Lanfranchi
    Anbieter: Koch Media
    Darsteller: Robin Clarke, Tomas Milian, Richard Conte,
    Enrico Maria Salerno, Adolfo Celi, Lilli Lembo, u.a.


    Django – Unbarmherzig wie die Sonne (im Original mit dem ursprünglichen Corbucci-Django natürlich weder verwandt noch verschwägert, geschweige denn identisch) ist ein etwas kleinerer Italowestern, mit sichtlichen Ambitionen in Sachen Erzählform. Dereinst hatten vier Brüder aus Habsucht Djangos Bruder getötet und ihn selbst vertrieben. In vier Episoden stellt ihnen der Rächer nun nach, wobei er die Leidenschaften der vier Mörder im Sinne eines von langer Hand geplanten Tötungsrituals ausnutzen weiß: Gier nach Land, Spielsucht, ein Faible für blonde Frauen und religiöse Eiferei – im abgekarteten Spiel richtet Django die Laster und Schwächen der Mörder gegen sie selbst.

    Der Aufbau in Form von vier Episoden erinnert an die Struktur alter Serials, zugleich gibt der Film mit jeder Episode ein kleines Mosaiksteinchen der ursprünglichen Geschichte um den Mord an dem Bruder preis. Ein kleines bisschen erinnert dies an das Konzept des japanischen Manga Lone Wolf and Cub, in dem ein Ronin mit seinem kleinen Sohn als Auftragsmörder durch das Land zieht und in kleinen, sehr konzentrierten Episoden und Geschichten, die nie ins Epische umschlagen, seinen Feinden auf die Schliche kommt. Mit der letzten Episode, in der Italowesternstar Tomás Milian einen entrückten Albino spielt, der in seiner popigen Dandy-Art schon ein wenig Andy Warhol erinnert, schlägt der Film schlussendlich vollends in die Gefilde der Popkultur um, und gibt sich nurmehr wenig den Anstrich einer Geschichte aus dem authentischen Wilden Westen des 19. Jahrhunderts.

    Dennoch, bei aller Ambition ist Django – Unbarmherzig wie die Sonne auch ein wenig langatmig geraten. Das Konzept ist schnell durchschaut und scheint sich infolge nurmehr konsequent abzuspulen ohne noch nennenswerte Reize zu entwickeln. Vor allem die letzte Episode mit Tomás Milian bleibt weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und macht das Durchstehen des letzten Stücks Film zur kleinen Durchhalteprobe, die einen etwas unbefriedigt aus dem Film entlässt. Inszenatorisch gibt ein paar kleine schöne Kunststückchen zu sehen – die Episode mit dem Kartenspieler wird aus einer strengen Vogelperspektive gefilmt, deren rigide Raumbeschneidung zur dynamischen Dramatisierung des Geschehens effektiv genutzt wird -, doch können diese kaum den ganzen Film für sich tragen. Fazit: Ambitioniert, stellenweise interessant, gesamt betrachtet ein allenfalls noch solider Italowestern, der eher nur dessen eingefleischten Fans und Komplettisten empfohlen werden kann.

    Dies immerhin fällt leicht, da die DVD, wie alle anderen jüngeren Veröffentlichungen von Koch Media auch, in einer edel gestalteten Pappschuber/Digipack-Kombination vorliegt und diese äußere Wertigkeit auch mit inneren Werten einhergeht. Zwar ist dem Technicolor-Film sein Alter schon anzusehen, wurde aber mit einem sehr guten und sauberen Transfer auf Silberscheibe fixiert. Herausragend ist das reichhaltige Bonusmaterial: Hier hat man keine Mühen gescheut, mit exklusiv produzierten Making-Of und Audiokommentar sowie zahlreichen anderen Materialien auch einem kleinen, eher unbekannten Film eine schnittige Edition auf den Leib zu schneidern. Film nicht ganz gelungen, die Ausgabe dafür umso mehr, sozusagen.


    DVD auf Amazon kaufen:


    Weiterführende Links: imdb ~ mrqe

    Technische Details:
  • Laufzeit: 90 Minuten
  • Ton: Deutsch/Italienisch Dolby Digital 2.0
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildformat: 2.35:1
  • Zusatzmaterial: Original Kinotrailer, Fotogalerie, 4-seitiges Booklet,
    Exklusiv produzierte Dokumentation mit Regisseur Mario Lanfranchi


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