29.4.05

Nanook of the North - bei absolutMedien

Nanuk, der Eskimo, (wohl zum großen Teil fingierter) Dokumentarfilm aus dem Jahr 1922 von Robert Flaherty, steht am Ausgangspunkt aller Diskussionen um den Begriff "Dokumentarfilm" und ist somit von filmhistorisch einschlägigem Wert. Der Berliner Anbieter absolutMedien kündigt nun für Mitte August eine deutsche DVD des Schlüsselfilms an. Dies ist nicht nur an sich schon bemerkenswert - der Stummfilm als Kinderstube des Films wird von der deutschen Editionslage recht stiefelterlich behandelt -, darüber hinaus erfreut die Ankündigung einer ganzen Reihe "absolut Klassik", die weitere Perlen der Stummfilmzeit auf DVD vorlegen wird.

27.4.05

Seijun Suzuki bei Criterion

dvdbeaver.com kündigt im aktuellen Newsticker neue Veröffentlichungen von Criterion an, darunter auch die beiden Filme Story of Prostitute und Gates of Flesh von Seijun Suzuki. Die Website von Criterion hält sich dahingehend bislang noch bedeckt.

Shinji Aoyama bei Artsmagic USA

Good News von Übersee: Laut dem Movie-Newsblog twitch kündigt der us-amerikanische DVD-Anbieter Artsmagic im letzten Newsletter unter anderen auch eine zwar überschaubare Reihe von Filmen des japanischen Auteurs Shinji Aoyama für die nächsten Monate an. Auf der Website des Anbieters selbst sind die Titel indes leider noch nicht angezeigt.

Der genaue schedule:

May
Another Lonely Hitman
Cast: Ryo Ishibashi, Kazuhiko Kanayama, Asami Sawada, Tatsuo Yamada
Director: Rokuro Mochizuki

June
Embalming
Cast: Reiko Takashima, Yutaka Matsushige, Seijun Suzuki, Hitomi Miwa, Masatoshi Matsuo, Junichi Hayakawa, Hiromi Kojima, Kojiro Asami
Director: Shinji Aoyama

July
The Fire Within
Cast: Yoshio Harada, Reiko Kataoka, Sho Aikawa, Ko Kitamura, Ryuti Mizumaki
Director: Rokuro Mochizuki

August
Wild Life
Cast: Mickey Curtis, Akiko Izumi, Jun Kunimura, Eiko Nagashima, Yuna Natsuo, Yoichiro Saito, Kosuke Toyohara
Director: Shinji Aoyama

September
Mobsters Confessions
Cast: Shohei Hino, Shunsuke Matsuoka, Yukio Yamanouchi
Director: Rokuro Mochizuki

October
The Guard From The Underground
Cast: Makiko KUNO,Yutaka MATSUHIGE, Hatsunori HASEGAWA, Ren OSUGI, Takashi NAITO
Director: Kiyoshi Kurosawa

November
An Obsession
Cast: Ryo Ishibashi, Taro Suwa, Kazuma Suzuki, Kyoko Toyama, Yurei Yanagi
Director: Shinji Aoyama

21.4.05

DVD: Blindman - Der Vollstrecker (Ferdinando Baldi, Italien 1971)

Blindman (Italien 1971)
Regie: Ferdinando Baldi
Anbieter: Koch Media
Darsteller: Tony Anthony, Ringo Starr, Lloyd Battista,
Magda Konopka, Raf Baldassarre, Marisa Solinas, u.a.

Image Hosted by ImageShack.usDer Italowestern ist ein Genre der Ökonomie. Antriebsfeder fast jeder seiner Erzählungen ist das Geld, das wahlweise u.a. durch Erlegung eines Delinquenten, als Beute eines Banküberfalls oder in Form eines zu hebenden Schatzes erworben werden kann. Die Figuren, selbst noch der am ehesten zur Identifikation einladende Antiheld, sind üblicherweise durch das Geld determiniert und korrumpiert – Edelmut und Menschlichkeit sind in der weiten Steppe selten anzutreffen, an ihrer Stelle stehen Zynismus und Niedertracht. Die Sprache der Buchhaltung färbt auf die Titel ab, die einen regelrechten Zahlen- und Aufzählfetischismus entwickeln: Mögen es eine Handvoll oder gleich 100.000 Dollar sein, die Kugeln für Django sind in jedem Falle gezählt, von den Fäusten, Gebeten oder gar Ausrufen gen Himmel ganz zu schweigen. Nichts, was nicht gezählt und verwaltet werden kann.

Blindman treibt den dem Subgenre innewohnenden Zynismus nun gänzlich auf die Spitze, indem er nicht mehr von abgezähltem Geld, sondern gleich von abgezählten Menschen, genauer: Frauen, handelt. 50 an der Zahl sind es, die der namenlos bleibende, blinde Revolverheld aus dem Titel durch die Wüste hin zu einer texanischen Mine zu schaffen hat, um seinen Teil des geldwerten Vertrages zu erfüllen. Natürlich kommt ihm ein Ganove dazwischen, der die „Ware“ seinerseits bereits ans mexikanische Militär verscherbelt hat. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, in dem Blindman, der – wie man kaum erwähnen muss – ein exzellenter Schütze ist, vor allem seine scheinbare Hilflosigkeit verschlagen ausnutzt.

Image Hosted by ImageShack.usAls Sergio Leone mit Für eine Handvoll Dollar 1964 den Italowestern ausrief, handelte es sich dabei um ein Remake von Akira Kurosawas Samuraiklassiker Yojimbo – Der Leibwächter. Blindman entstand 1971 als Herzenssache von Hauptdarsteller und Storylieferant Tony Anthony in einer Phase des Niedergangs des italienischen Westerns, in der mit der etablierten Form bereits einige Experimente gewagt wurden. Auch hier stand offenkundig ein Samuraifilm Pate: Der in Japan extrem erfolgreiche Stoff des blinden Masseurs Zatoichi, ein begnadeter Schwertmeister, der mit hintersinnigem Witz seine Behinderung ausnutzen versteht, brachte es in wenigen Jahren auf 26 Kinofilme und eine stattliche TV-Serie mit etwa 100 Folgen. Auch wenn Regisseur Ferdinando Baldi im Bonusmaterial der vorliegenden DVD die Verbindung leugnet, sind die Parallelen zwischen Zatoichi und Blindman doch kaum von der Hand zu weisen.

Image Hosted by ImageShack.usMit Blindman veröffentlicht Koch Media einen bislang eigentlich nicht verfügbaren Klassiker des Subgenres, der meines Wissens seit den Siebzigerjahren mangels Konservenauswertung kaum mehr verfügbar gewesen ist. Der deutsche Ton soll sogar direkt von der einzigen noch verfügbaren Quelle – eine Kinorolle im Bestand des Filmmuseums in Wien – abgenommen worden sein. Entsprechend legendär ist der Ruf des Films, dem dieser erfreulicherweise locker gerecht wird: Obwohl der Stoff eine gewisse Frivolität in Aussicht stellt, hält er sich in diesem Aspekt angenehm zurück. Dafür konstruiert er mit viel Liebe zum Detail und einigem Einfallsreichtum eine abwechslungsreiche Geschichte, in der bald diese, bald jene Partei die Nase vorne hat. Die Welt von Blindman ist mit viel Aufwand ausstaffiert: Sowohl Locations als auch die Figuren des Ensembles wurden mit viel Charakter und Persönlichkeit ausgelegt (u.a. ist Ringo Starr in der Rolle eines heißblütigen Revolverschurken zu sehen), wodurch sich - im Gegensatz zu der Stangenware, die der Italowestern in seinen wenigen Blütejahren ebenfalls hervorgebracht hat – eine deutliche Wertigkeit herausbildet. Sowohl die Episodenhaftigkeit des Geschehens, als auch die vielen skurrilen Situationen und Personen rücken Blindman vom Gefühl her in die Nähe der europäischen Gegenkulturcomics dieser Tage, ohne dabei aber eine verkrampft sich anbiedernde Skurrilität zu entwickeln. Im Gegenteil, die abgeklärte Lässigkeit, mit der die Titelfigur noch die derbsten Prügel bezieht, überträgt sich leicht auch auf den Film, der nun glücklicherweise wieder leicht verfügbar ist. Dass er, als wiederentdeckte Perle seines Subgenres, in dessen Kanon einsortiert wird, bleibt zu hoffen.

Die Veröffentlichung von Blindman ist schon erfreulich genug, garniert wird sie mit einer edlen Edition, in der angefangen vom edlen Design des Pappschubers über das ungemein hübsch gestaltete Beiheft und das reichhaltige Bonusmaterial bis hin zur Bild- und Tonqualität schlichtweg alles stimmt. Mit dieser Ausgabe hat sich Koch Media um einen hohen Verdienst reicher gemacht, Italowesternfans wie filmhistorisch Interessierte werden es dem Unternehmen danken.

Weiterführende Links: imdb ~ mrqe

Technische Details:
  • Laufzeit: 105 Minuten
  • Ton: Deutsch/Englisch Dolby Digital 2.0
  • Untertitel: Deutsch
  • Bildformat: 2.35:1 (16:9)
  • Zusatzmaterial: - exklusives Feature The Western World of Ferdinando Baldi (42 Minuten)
    - Booklet / Digipack / Pappschuber
    - Bildergalerie mit Werbematerialien
    - Originaltrailer

  • 18.4.05

    DVD: Tartüff (F.W. Murnau, Deutschland 1926)

    Tartüff (Deutschland 1926)
    Regie: F.W. Murnau
    Anbieter: Transit
    Darsteller: Hermann Picha, Rosa Valetti, André Mattoni,
    Werner Krauss, Lil Dagover, Lucie Höflich, Emil Jannings, u.a.

    Ein Tartüff ist seit Molières gleichnamiger Komödie im allgemeinen Sprachgebrauch eine Person, die fromm tut, um insgeheim ganz auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein. Eine Figur, die, so Murnaus Adaption des Stoffes, typisch ist auch noch für die moderne Zeit. Der Film verdeutlicht dies durch eine auffällig ausführliche Rahmung: Ein alter, wohlhabender Herr hat seinen Sohn verstoßen, weil dieser sich der Schauspielerei verschrieben hat (im übrigen ein autobiografisches Detail aus Murnaus Leben). Seine Bedienstete, ebenfalls schon im gesetzten Alter, umhegt ihn gar mütterlich, schielt dabei aber doch nur auf das enorme Vermögen des Senioren, das ihrer Familie testamentarisch zuzugestehen sie ihm mit Beharrlichkeit nahe legt. Als dies endlich geschehen ist, verspricht sie sich viel vom heimlich ins Wasser gemischte Gift, um den Segen noch ein wenig schneller ins Haus zu bringen. Der verstoßene Sohn bekommt von der Sache Wind, doch ist an den Vater kein Herankommen mehr, die boshafte Frau tut ihr übriges. Also ersinnt er eine List: Als verkleideter Schausteller macht er der Haushälterin schöne Augen, um, nach anfänglicher Skepsis – Schauspielerei und Kinematograph, das sei doch alles nichts -, eine private Kinovorstellung mit Hintersinn im Hause des Vaters zu organisieren. Gezeigt wird – als eigentlicher Film - die moralisch erbauliche Geschichte, der als erzfrommer Christ in ein bürgerliches Haus einkehrt, um den von der tiefen Religiosität des Mannes beeindruckten Patriarchen zu christlicher Demut und den Herrgott freudig stimmende Armut zu ermahnen. Nach und nach geht der Besitz des einst wohlhabenden Mannes unter den misstrauischen, ja ungläubigen Augen von Frau und Gesinde in den des Tartüffs über. Erst weibliche List wiederum ist es, die dem Betrogenen die Augen öffnet, wie auch jenseits der Leinwand-im-Film der Vater seine Lektion versteht...

    Nach der „entfesselten Kamera“ im zuvor entstandenen und bei Transit ebenfalls vorliegenden Der letzte Mann gibt sich Tartüff im gemeinsamen Werk von Murnau und Kameramann Karl Freund zuweilen den Anschein einer Rückkehr zur statischen Einstellung. In der Tat gibt es nur einen sehr pointierten Einsatz von Kamerabewegung zu verzeichnen: Wo es dramaturgisch Sinn macht, wird der im Stummfilm für gewöhnlich durch den Bildrahmen recht geschlossen wirkende Raum mit viel Effekt durch achsenparallele Kamerafahrten aufgebrochen und erweitert. Etabliert wird dergestalt ein relativ kontingentes Spielraum-Gefüge, eine Art Sphäre üblicher Alltagsansichten, in denen aber das Besondere des Details, das vielleicht das wahre Wesen einer Sache überhaupt erst erschließen lässt, unterzugehen droht. Entsprechend sorgfältig gehen Murnau/Freund mit Großaufnahmen um, die in den Raum „hineinspringen“ und in unmittelbarer/unnatürlicher Nähe zu Personen und Gegenständen Ansichten erlauben, die etwa den Tartüff - mittels Hinweise auf listig eingesteckte Ringe und verschlagene Fältchen um das Lächeln - schon frühzeitig als frömmelnden, an sich aber durchtriebenen Hund erahnen lassen (die glücklicherweise vorliegende Originalmusik tut ihr übrigens, wenn sie der Person ein ironisch eingespieltes „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ als Leitthema anträgt). Über dieses dramaturgisch sehr bewusste Spiel von Orientierung stiftenden Gesamtansichten und analytischen Großaufnahmen – im Gegensatz etwa zur Großaufnahme mit bloßem Zeigecharakter des frühen Kinos - wird eine zweite Sphäre, eine des Heimlichen und Versteckten, geschaffen: Erst im Rahmen des Spielraums und der auch im Alltag gewahrten Distanz wird die Heuchelei effizient. Die relative Statik des Bildes ist also keineswegs als formaler Rückschritt zu verstehen, sondern ganz im Gegenteil als bewusste, ästhetische Entscheidung zu verstehen, die das bereits hochentwickelte Gespür für die Kommunikation des Films und seine Differenzqualitäten (etwa zum Theater, welches das Detail als dramaturgische Zutat naturgemäß kaum kennt) erahnen lässt. Interessanterweise hat auch der Filmtheoretiker Béla Balász etwa zur gleichen Zeit die Großaufnahme als das „eigenste Gebiet des Films“ ausgewiesen, in der die neue Qualität der Sichtbarkeit durch den Kinematographen selbst wiederum sichtbar wird. Und nicht zuletzt durch die seinerzeit als unnötig gescholtene narrative Rahmung durch eine Kinovorführung unter fingierten Vorzeichen gibt sich TARTÜFF auch als augenzwinkernde Reflexion über das Wesen der Heuchelei der eigenen Kunst zu erkennen: In dieser Télescopage der Räume – Kinoraum, Spielraum, „analytischer Mikroraum“ – und Heucheleien – Kino als Heuchelei, 24 mal pro Sekunde, die wiederum andere Heucheleien sichtbar werden lässt – steckt doch mehr Hintersinn und Ironie als man ersten, bloß zur Kenntnis nehmenden Blickes meinen könnte.

    Aber auch von solchen Beobachtungen abgesehen, ist Tartüff auch einfach ein bis heute funktionierender, ästhetisch sehr schöner und nicht zuletzt auch recht humorvoll geratener Beitrag aus der Stummfilmzeit, den es – letzten Endes auch aufgrund seiner vergleichsweise geringeren Prominenz (im Vergleich etwa zum Golem oder zu Caligari) – zu entdecken lohnt. Schön geraten sind zum Beispiel eben auch der schon leicht parodistisch wirkende Umgang mit dem gerne als typisch für diese Zeit apostrophierten „expressionistischen“ Stilmitteln (eine Ansicht vom Weimarer Kino im übrigen, die unter empirischen Gesichtspunkten nicht zu halten ist). Lange Schatten, low-key-Belichtung und so weiter, das ganze schwerfällig gewordene Arsenal der in Dunkelheiten raunenden Seelenmalerei, das sind die Mittel, die Tartüffs erste Auftritte Ehrfurcht evozieren lassen sollen – um sich letzten Endes mit dem Wesen des Tartüffs als fauler Zauber zu entpuppen! Ein augenzwinkernder, von der Werkperspektive her gesehen – Nosferatu! - sogar leicht selbstironischer Umgang mit Stilmitteln, der mithin auch unter Beweis stellt, dass im Weimarer Kino vor zackigen Schatten nicht nur ehrfürchtig pathetisch niedergekniet wurde.

    Wie bei Transit üblich ist auch dieses, bis ins Detail sorgfältig gestaltete Set wieder ein kleines Fest für filmhistorisch Interessierte geworden. Angefangen vom schönen Digi-Pack mit Schuber im ansprechenden Design über die gut gelungene Restaurierung und den tollen Transfer bis hin zur wieder äußerst spannenden Dokumentation über die Bedingungen der Produktion und der Restaurierung des Films (wieder mit vielen historischen Dokumenten aus den wunderschönen Archiven der Filmmuseen der Republik): Hier wurde wieder eine dieser schönen „Scheiben für die Ewigkeit“ geschaffen, die man gerne in sein Privat-Archiv stellt. Höchst erfreulich ist auch, dass die für das im historischen Sinne adäquate Erlebens des Films wichtige Originalmusik neu und im glasklaren Klang eingespielt wurde. Selbst im Kino kommt man kaum mehr dichter an das (ohnehin nur sehr selten mögliche) authentische Erleben eines Stummfilms.

    DVD auf Amazon kaufen:

    Weiterführende Links: imdb | mrqe

    Technische Details:
  • Laufzeit: 63 Min.
  • Ton: DD 5.1
  • Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch
  • Bildformat: 4:3
  • Zusatzmaterial: - Tartüff, der verschollene Film, ein Film-Essay von Luciano Berriatua
    - Biografien zu 13 Stab- und Besetzungsmitgliedern


  • 17.4.05

    Filme vom Basis-Filmverleih auf DVD



    Ob das wirklich "new news" sind (oder doch nicht eher "old news") kann ich leider nicht sagen, ich bin jedenfalls erst gestern drübergestolpert. Jedenfalls, der traditionsreiche Basis Filmverleih bietet offenbar wirklich erst seit kürzerem auch DVDs seines Verleihangebots an. Eine Übersicht mit Bestellmöglichkeit findet sich hier. Zum 30jährigen Jubiläum war der Verleih erst im vergangenen Dezember im Kino Arsenal mit einer Filmreihe (und einer Ausstellung im Filmmuseum Berlin) geehrt worden, hier (Fortsetzung) der dazugehörige Programmtext.

    8.4.05

    The Fruits of Passion - Ende April bei Nouveaux Pictures



    Shuji Terayamas Kunst-Erotikfilm The Fruits of Passion, eine Adaption von Anne Desclos unter Pseudonym veröffentlichen Roman 'Die Geschichte der O.' mit dem alten Klaus Kinski in der Hauptrolle, erscheint demnächst bei dem britischen Anbieter Nouveaux Pictures. Angekündigt ist eine ungeschnittene Fassung von einem digital restaurierten Master.

    Tartan News: Ozu-Boxen, Paul Morrissey, etc.

    Der britische Anbieter Tartan Video kündigt einige interessante Titel für das Sommerprogramm an. Freuen darf man sich auf zwei Ozu-Boxen (Die erste beinhaltet The Flavour of Green Tea over Rice und Record of a Tenement Gentleman, die zweite Tokyo Twilight, Good Morning und Equinox Flower), Filme von Paul Morrissey (Flesh, Trash, Heat), Palindromes, den neuen Film von Todd Solondz, Twenty Palms von Bruno Dumont, Sick - The Life and Death of Bob Flanagan, Super-Masochist (eine Dokumenation über den Performancekünstler Bob Flanagan) und einige weitere Filme (u.a. in der Reihe Asia Extreme).

    Eine komplette Liste gibt es hier auf DVDtimes.co.uk.

    Neue Godard-DVDs in UK

    Das britische Label Optimum Releasing kündigt für die kommenden Wochen DVDs von Jean-Luc Godards La Chinoise und Le Detective an. Zeitgleich bringt das Label Godards letzten Film Notre Musique ins britische Kino. Von einer Auswertung auf DVD darf also ebenfalls ausgegangen werden.

    Ferner wird eine DVD von Alain Resnais' Letztes Jahr in Marienbad angekündigt. Die DVD soll die Dokumentation In the Labyrinth of Marienbad sowie den Resnais-Kurzfilm Toute La Memoire du Monde als Bonus enthalten.

    6.4.05

    epiX Video: 2 Filme von Powell/Pressburger

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    Der Berliner Programmanbieter epiX kündigt zwei Titel aus dem Werk Powell/Pressburger an. Am 22.04. erscheint Die Roten Schuhe, am 12.05. folgt Irrtum im Jenseits. Beide sind dem Publikum vor allem auch aufgrund ihrer schönen Technicolor-Bilder bis heute in Erinnerung geblieben. Eine bildqualitativ schöne Umsetzung wäre deshalb zu wünschen.

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    absolutMedien: Der Hauptmann von Muffrika

    Image Hosted by ImageShack.usabsolutMedien kündigt für den 25.04. die Veröffentlichung des etwas bizarr betitelten Films Der Hauptmann von Muffrika an. Weitere Informationen von der Website des Anbieters:

    Im April 45 verwandelt sich der 19-jährige Gefreite Willi Herold mit einer gefundenen Uniform in einen Hauptmann. Er bildet aus anderen Versprengten seine eigene Einheit und marodiert durch das Emsland. Am 11. April steht er vor den Toren eines Strafgefangenenlagers...

    Deutsch-niederländisches Grenzgebiet kurz vor Kriegsende. Bei heftigen Rückzugsgefechten verliert der 19jährige Gefreite der Fallschirmjäger, Willi Herold, die Verbindung zu seiner Einheit. Allein auf sich gestellt macht er einen Zufallsfund: In einem zerschossenen PKW entdeckt er eine unversehrte Hauptmannsuniform. Diese Chance läßt er sich nicht entgehen. Blitzartig vollzieht sich die Verwandlung des Gefreiten zum Luftwaffenoffizier. Auf dem Weg durchs Emsland sammelt er andere versprengte Soldaten ein und bildet aus ihnen seine eigene Einheit. Ihm ist klar, daß er diese Niemandem unterstellen wird. Er nennt sie wahlweise »Kampfgruppe Herold«, »Standgericht Herold« oder »Leibgarde Herold« Es ist eine Einheit für »Sonderaufgaben«. Am 11. April erreicht die Truppe das bei Papenburg gelegene Strafgefangenenlager Aschendorfermoor.


    Der Film von Paul Meyer und Rudolf Kersting wurde 1998 mit dem Adolf Grimme Preis ausgezeichnet und wird in üblicher Ausstattung aufgelegt.

    Kinji Fukasaku: Under the Flag of the Rising Sun - US-DVD angekündigt

    Der us-amerikanische Anbieter Homevision Entertainment kündigt für den kommenden Juni eine DVD von Kinji Fukasakus Under the Flag of the Rising Sun (Japan 1972) an. Das Label beschreibt den Film wie folgt:

    Sachiko Hidari gives a towering performance in Kinji Fukasaku’s devastating anti-war drama as Mrs.Togashi, a war widow determined to clear the name of her disgraced husband, who was court-martialed for desertion and executed. Official records have been destroyed, and the ministry that distributes benefits continues to deny her a pension. Twenty-six years after the war, she seeks out four survivors of her husband’s garrison. Each tells a dramatically different story about her husband’s conduct, but she is determined to learn the truth. “Until my husband can rest in peace,” she proclaims, “I’ll have no comfort.” Thus begins a Rashomon-like mystery that unfolds in harrowing flashbacks, punctuated by archival still combat images that convey the brutality and absurdity of war.

    Für das Bonusmaterial wird ein Essay von Tom Mes (Autor bei Midnight Eye), ein Audiokommentar der Fukasaku-Untertitlerin Linda Hoaglund und ein Interview mit dem Fukasaku-Schüler Yamane Sadao angkündigt.

    Weiterhin könnte auch die Veröffentlichung von Ronin Gai interessant sein. Das 1992 entstandene Samuraidrama fand international große Beachtung. Weitere Informationen hier.

    2.4.05

    Steamboy im Juni als deutsche DVD

    Schade zwar, dass der Film nicht regulär ins Kino kommt, aber immerhin: Steamboy, der neue Anime von Katsuhiro Ôtomo (Akira) und dem Vernehmen nach der bislang teuerste seiner Gattung, wird im Juni von Columbia auf DVD veröffentlicht. Dies geht aus einer Meldung auf dvd-inside.de hervor. Columbia hat vor kurzem auch den Anime Tokyo Godfathers auf DVD veröffentlicht - ein erfreulicher Trend.

    Wer das Spektakel (das J. Hoberman in seiner Kritik in Aussicht stellt) auch auf der Leinwand erleben will, ist gut beraten sich nach den Terminen der "Nacht der 1000 Schreie" in den größeren Städten umzusehen. Die vom Fantasy Filmfest organisierten "Nächte" führen den Film in ihrem Programm. Genauere Infos auf der Website des Festivals.

    "The Powers behind the Home-Video-Throne"

    Die heutige Ausgabe der New York Times stellt ferner die Arbeiten verschiedener DVD-Produzenten vor, die sich mitunter auf filmhistorisch restaurierte Editionen und ausführliches Bonusmaterial spezialisiert haben.

    Sam Peckinpahs Major Dundee in USA

    Sam Peckinpahs Arbeiten bilden sicher eine der am meisten von Produzentenhand gegängelten Filmografien. Zeit seines Lebens musste sich der Autor mit Auflagen oder nachträglichen Änderungen rumschlagen. Eine (wenn auch späte) kleine Gutmachung ist nun eine in den USA angekündigte DVD seines frühen Westerns Major Dundee: Dieser soll nun in der längeren, von Peckinpah konzipierten Fassung und mit einem neuen Soundtrack - Peckinpah hasste die von Produktionsseite eingefügte musikalische Untermalung - veröffentlicht werden.

    In der heutigen New York Times schreibt J. Hoberman ausführlich über Peckinpah, die Hintergründe der Änderungen am Film, die Entdeckung der eigentlichen Fassung und einiges mehr.

    Daredevil Director's Cut - im Mai in UK auf DVD

    Image Hosted by ImageShack.usKaum ein Superheldenfilm war in den letzten Jahren so enttäuschend wie die Daredevil-Gurke: Glatt verschenkter Stoff. Wie man erst später erfuhr war die Schnittfassung jedoch von der Produktionsgesellschaft heillos verschlimmbessert worden - Regisseur Mark Steven Johnson sah seinen Film katastrophal in Mitleidenschaft gezogen und legte einen Director's Cut nach. Dieser sorgt in den Kommentaren auf der IMDB bereits für einige Furore: Zahlreiche Fans revidierten ihr Urteil und sprachen dem Film nunmehr volle Güte zu (obwohl Ben Affleck noch immer die Hauptrolle gibt...).

    Lange Rede, kurzer Sinn: Im Mai erscheint in Großbritannien eine DVD mit dieser Schnittversion. Offenbar lohnt die zweite Chance. Ich für meinen Teil werde den Geldbeutel hingegen dennoch stecken lassen und auf das Kreuzberger Videodrom vertrauen ...

    USA: Errol Flynn Collection

    Piratenfilme sind in der Tat noch sträflich unterrepräsentiert auf DVD. Auch der große Erfolg von Fluch der Karibik schien daran nicht viel geändert zu haben. In den USA wird nun für Mitte des Monats eine "Errol Flynn Signature Collection" angekündigt: Es werden die Titel Captain Blood (1935), The Private Lives of Elisabeth and Essex (1939), The Sea Hawk (1940), They Died with Their Boots on (1941) und Dodge City enthalten sein. Jeder Titel bekommt zudem einiges Bonusmaterial zur Seite gestellt. Auf dvdtimes.co.uk gibt es weitere Infos zu den Filmen und der Ausstattung der Box.

    Der kanadische Versender DVDSoon, allgemein für seine tiefen Preise bekannt, bietet die Kollektion bereits für einen recht günstigen Preis an (es besteht jedoch die "Gefahr", dass der Zoll dann noch gerne Gebühren haben möchte...).

    In diesem Sinne: Sail ho!

    1.4.05

    Eureka veröffentlicht zahlreiche japanische Klassiker

    Das britische Label Eureka Video veröffentlicht im laufenden Jahr in der Reihe "Masters of Cinema" zahlreiche interessante japanische Filme auf DVD. Die Titel werden fast durchgehend restauriert und mit interessantem Bonusmaterial veröffentlicht. Geplant sind Pitfall (1962) und The Face of Another (1966; beide von Hiroshi Teshigahara), Scandal (1950) und The Idiot (1951, beide Akira Kurosawa), Kuroneko (1968) und Naked Island (1960, beide Kanedo Shinto), Humanity & Paper Balloons (1937, Sadao Yamanaka) und Vengeance is mine (1979, Shohei Imamura).

    Genauere Infos zu den einzelnen Filmen per Klick auf die Cover:







    Zu Kaneto Shindos Kurnoneko sind leider noch keine Informationen abrufbar.

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