8/06/2004

"Spuk um Mitternacht" - verschollener Laurel & Hardy Film gefunden

In frühsten Tonfilmtagen war's ja durchaus üblich, einen Film "mehrfach" zu drehen und die Darsteller dabei mittels phonetischer Simulation die Synchronisation ersetzen zu lassen. Heute gelten diese Fassungen weitgehend als verloren, obwohl zahlreiche Hollywooddarsteller von Rang und Namen auf diese Weise ihre Filme für die internationalen Märkte aufarbeiteten.

programmkino.de meldete bereits am 02.08., dass von dem Laurel & Hardy Film Spuk um Mitternacht, ein Zusammenschnitt zweier Kurzfilme der Komiker mit spezifisch deutschen Ergänzungen, vom Filmmuseum München in einem russischen Filmarchiv eine Kopie aufgetan worden ist. In dieser Fassung sprechen die beiden Komiker durchgehend deutsch. Das Museum restauriert den Film derzeit und zeigt diese Fassung erstmals im Oktober 2004. Eine noch nicht restaurierte Fassung wird im Rahmen des "Bonner Sommerkinos" der Bonner Kinemathek am 14.08. gezeigt.

Godard im ZDF

Vor wenigen Tagen lief schon Eine Frau ist eine Frau, doch es folgen noch weitere Godards, natürlich um eine Uhrzeit, zu der man sich voller Elan mit den meist recht verkopften Filmen auseinandersetzen mag:

Do/Fr, 12.08. 01:40 - 03:00 ZDF Die Geschichte der Nana S.
Do/Fr, 19.08. 00:55 - 02:40 ZDF Elf Uhr nachts
So/Mo, 05.09. 01:25 - 02:50 ZDF Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß

Will auch gar nicht jammern, aber etwas schade ist es natürlich schon, dass hier einmal mehr "nur" die üblichen Titel präsentiert werden. Wie wäre es mal mit etwas weniger Bekanntem aus Godards Filmografie?

Guillermo del Toro in Berlin

Wie die Pressesprecherin der Columbia am Morgen vor einer Pressevorführung mitteilte, werden im Rahmen einer für den 18.08. anberaumten Sondervorführung von Hellboy dessen Regisseur Guillermo del Toro und seine Hauptdarsteller das Festival besuchen. Die Vorführung findet in Anwesenheit der Gäste statt. Die Vorführung ist in den Programmheften nicht verzeichnet, die Website des Festivals wird jedoch in den kommenden Tagen entsprechend aktualisiert. Helboy läuft auf dem Festival als Avant-Premiere und kommt am 16.September regulär ins Kino.

"Die Reise ins Glück" reist ins Glück

Ganz wunderprächtiges hört man von internationalen Festivals über Wenzel Strochs (Website) psychedelischen Film Die Reise ins Glück, der derzeit auch auf dem Fantasy Filmfest läuft. So wurde der in 9 Jahren abgedrehte Film auf dem Montrealer Fantasia Filmfest, einem der wichtigsten Ereignisse für den phantastischen Film in Nordamerika, mit der Silbermedaille in der Sparte "Groundbreaker Award for Most Innovative Feature of the Festival" ausgezeichnet. Auch Rick Trembles, der Mann mit dem Filmkritiken in Comicform, hat dem bizarren Werk aus Leidenschaft einen euphorischen Strip an den Leib gedichtet.

Glückwunsch an dieser Stelle! Bleibt zu hoffen, dass dem Erfolg Resultate folgen (wie beispielsweise: wenigstens ein Kinostart hierzulande).

8/05/2004

Sommer-Berlinale, Teil 2

Zum zweiten Male lädt die Berlinale in der Überbrückungszeit zum nächsten Festival zur Sommer-Berlinale, diesmal in Berlin selbst. Gezeigt werden wieder ausgesuchte Filme des letzten Festivals. Vorführort: Freiluftkino Friedrichshain.

Mittwoch, 11.8., 21.00 Uhr
Berlinale Wettbewerb: Ae Fond Kiss - Der neue Ken Loach
Die Liebesgeschichte zwischen der irischen Musiklehrerin Roisin und dem DJ Casim, einem Sohn pakistanischer Einwanderer, der von einem eigenen Club in Glasgow träumt.

Donnerstag, 12.8., 21.00 Uhr
Berlinale Forum: Fan Chan (Thailand, 2003)
Zur Hochzeit einer früheren Freundin kehrt Jeab an Orte seiner Kindheit zurück. Die Erinnerungen an Freundschaften, an Liebe und Hass holen ihn wieder ein. 6 Regisseure erinnern sich an die erste große Liebe. (unsere Kritik)

Freitag, 13.8., 21.00 Uhr
Berlinale Perspektive Deutsches Kino: Flammend' Herz
Mal tragisch, mal komisch ist die wahre Geschichte einer Freundschaft dreier "alter Kerle" zwischen 85 und 91 Jahren mit der gemeinsamen, mehr als ein halbes Jahrhundert alten, Leidenschaft, sich tätowieren zu lassen.

Sonnabend, 14.8., 21.00 Uhr
Berlinale Panorama: Stratosphere Girl (in Anwesenheit des Regisseurs)
Ein düsterer Thriller in der Manga-Szene Tokios. Die Comic-Zeicherin Angela lebt, was sie zeichnet und mit jedem Strich gerät sie tiefer in ein Labyrinth zwischen Triumph und Untergang. (unsere Kritik | meine Kritik)

Sonntag, 15.8., 21.00 Uhr
Berlinale Retrospektive: Mean Streets
Temporeicher und atmosphärisch dichter Thriller von Martin Scorsese über die Bewohner des New Yorker Stadtteils Little Italy, die versuchen, ihrem aussichtslosen Dasein zu entkommen. (Portrait Martin Scorsese)

Die Filmbeschreibungen stammen vom Berlinale Press Office und wurden direkt übernommen.